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Anforderung:
Eine einzige Steinvariante ohne zusätzliche Dämmung
Lösung:
Monolithisches Porenbeton-Mauerwerk für Schall- und Brandschutz, Wärmedämmung und Statik
Das Ensemble besteht nun aus vier Teilen: dem originalen Bestand, dem Bindeglied, dem Neubau sowie einem Südanbau. Beim Bestand wurde das marode Dach entfernt und neu aufgestockt, der gesamte Bau statisch verstärkt und der Putz entfernt, um die alten Ziegel wieder sichtbar zu machen. Das Bindeglied verknüpft die ursprüngliche Brennerei mit einer neuen Industriehalle. Der Neubau, eine klassische Industriehalle, dient ausschließlich gewerblichen Zwecken.
Das gesamte Konzept zeigt eine stufenweise Überleitung vom Bestand zum Neubau, wobei der Bestand weiterhin in der Architektur dominiert. Das Bindeglied schafft einen fließenden Übergang zwischen dem traditionellen Satteldach und dem modernen Flachdach des Hallenneubaus.
Monolithischer Baustoff
Ein zentrales Anliegen war die Verwendung massiver Baustoffe zur Dämmung, um zusätzliche Dämmmaterialien zu vermeiden. Die meterdicken Mauern des Altbaus benötigen keine zusätzliche Dämmung. Für den Hallenneubau fiel die Wahl auf Ytong Porenbeton. Der monolithische Baustoff erfüllt die Anforderungen an Schallschutz, Brandschutz, energetischen Wärmeschutz und Statik. Trotz seines geringen Gewichts verfügt Ytong über eine hohe Druckfestigkeit und Tragfähigkeit.
Die homogene Struktur und die Möglichkeit, eine einzige Ytong-Steinvariante für alle Anforderungen zu verwenden, waren entscheidende Faktoren bei der Wahl des Materials. Die Fassaden aller Gebäudeteile wurden außen verputzt, während die Ytong-Steine der Halle im Inneren im rohen Zustand belassen wurden. Dadurch wirkt das Ensemble von außen homogen, während innen die strukturellen Unterschiede zwischen Alt und Neu sichtbar bleiben. Die Fenstergestaltung mit Rundbogenfenstern im Altbau und rechteckigen Formaten im Neubau hilft dabei, die Gebäudeteile außen voneinander zu differenzieren, während das Gesamterscheinungsbild im Einklang bleibt.
Die Struktur des Altbaus wird durch einen vorgemauerten Sockel betont, der zur Stabilisierung beiträgt. Ein markantes Merkmal des Neubaus ist die Integration des ursprünglich freistehenden 20 m hohen Schlots der Brennerei, der nun Teil des Gebäudes ist und als Landmarke fungiert.
Die Entscheidung für die Materialien ist bewusst auf das Wesentliche reduziert: Alte Ziegel, Holz, etwas Beton, Stahl und Porenbeton. Cornelius Dier betont: „Von Anfang an war für uns klar, dass wir monolithisch bauen wollten. Unsere Entscheidung für Ytong war sowohl aus praktischen als auch wirtschaftlichen Gründen getroffen.“
Projekt: Sanierung, Erweiterung und Umnutzung einer ehemaligen Brennerei in Pentenried
Bauherr: Andreas Krause, Pentenried
Planung/Architektur: Architekt Cornelius Dier, Gilching gemeinsam mit Andreas Krause, Produkt- und Industriedesigner